„s C h OOLNESS“ (comp. & arr.: Franz Knapp) ist im Stil des „Jazzrock“ gehalten, enthält also Elemente des Jazz gleichermaßen wie der Rockmusik.
als „jazzig“ zu bezeichnen sind:
....... die Melodik
sie orientiert sich an der Stilistik des „Hardbop“, neben dem „Cool Jazz“ einer der vorherrschenden Jazzstile der 50er- und frühen 60er -Jahre, in dem sich der Jazz wiederum verstärkt auf dessen ureigenste Wurzel, den Blues, rückbesinnt. Als idiomatisches, melodisches Kennzeichen gilt die sog. dritte „blue note“, neben Terz und Septim wird zusätzlich die Quint der Tonleiter erniedrigt, im Fachjargon als „flat five“ bezeichnet.
....... die Harmonik
während die harmonische Basis der Rockmusik größtenteils Dreiklänge bilden, wird diese im Jazz durch zusätzliche Terzenschichtungen bis zur Vier- und Fünfstimmigkeit erweitert; dies führt zu einer klanglich intensivierten und dichten Akkordstruktur, die hohes Spannungspotenzial in sich birgt.
....... die Form
das Stück steht in der „Blues“-Form, die später auch eine zentrale Form der Rockmusik darstellt, allerdings wurde in „s C h OOLNESS“ das übliche 12-taktige Schema auf 16 Takte gedehnt.
Nach den großteils improvisierten Soli von Orgel, Klavier und Altsaxophon wird die Chorus-Struktur kurz aufgebrochen – in Form eines Ostinatos werden mehrere Motive kontrapunktisch gegenübergestellt, sie münden schließlich in einen kurzen viertaktigen „shout“-Teil der gesamten Band, ehe das Stück gegen Ende wiederum das Hauptthema aufgreift.
..... die Besetzung
jazztypisch steht vor allem der Bläsersatz im Zentrum (fünfstimmiger Saxofonsatz verstärkt durch Trompete).
als „rockig“ zu bezeichnen sind:
...... der „Groove“
gemeint ist das rhythmische Begleitmuster, das sich vor allem durch perfektes Zusammenspiel von Schlagzeug (speziell bassdrum) und E-Bass konstituiert.
Während der typische Jazz-Groove vom „Swing“ (die Achtelnoten werden im sog. „Triolen-feeling“ interpretiert und der Bass begleitet als „walking bass“ in durchgehenden Viertelnoten) geprägt ist, werden im Rock die Achtelnoten wiederum „gerade“, also gleichmäßig gespielt, was sich auch in einer anderen rhythmischen Begleitstruktur von Bass und Drums niederschlägt. Eine stark synkopierte von Akzentverschiebungen - sog. „off beats“ - beherrschte Rhythmik findet sich in beiden Stilen.
...... die Besetzung
diese betrifft die Zusammensetzung der Rhythmusgruppe: zusätzlich zum Klavier „ groovt“ noch eine Rock (Hammond) - Orgel und der E-Bass ersetzt den im Jazz obligaten Kontrabass.
In Ermangelung eines Gitarristen fehlt in unserer Aufnahme allerdings das zentrale Instrument der Rockmusik: die (verzerrte) E-Gitarre , schade…..
Zur Band
diese musste im Laufe des Schuljahres 2018/19 gänzlich neu aufgestellt werden, nachdem das vorhergehende Ensemble auf Grund zahlreicher Abgänge völlig zerfiel.
Da in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt Freifächer und Unverbindliche Übungen, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt stattfinden konnten und auch Auftritte nicht möglich waren, widmete sich die Band verstärkt Studioprojekten.
Mitwirkende:
Aniela Slodownik, as 1 Ahmet Cetinkaya, p
Jana Stevanovic, as 2 Josef Keritam, org
Lana Dobisch, ts 1 Denis Hakim, b
Alexander Pisko, ts 2 Benjamin Berger, dr
Eldin Fatic, bs Johanna Trondl, perc
Helmut Heit, trp Mila Zec, perc
Franz Knapp, comp / arr / cond
Zur Aufnahmetechnik
Die Audio-Aufnahmen erstreckten sich von Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2021.
An insgesamt 8 Terminen spielten die Schülerinnen und Schüler einzeln oder maximal zu zweit ihre Stimme im schuleigenen Tonstudio im „Jazzkeller“ ein.
In diesem Zusammenhang muss das hohe Konzentrationsvermögen, verbunden mit der Motivation, seine persönlich bestmögliche künstlerische Leistung genau am Punkt einzubringen, besonders hervorgehoben werden. Immerhin konnte eine einzelne Aufnahme-Session schon an die 3 Stunden beanspruchen, ehe sich die Ausführenden mit dem Ergebnis zufrieden gaben.
18 Tonspuren kamen insgesamt zusammen; diese wurden von Peter Stadler (mat. am Grg10 1997)
gekonnt zu einer finalen Stereo-Spur abgemischt.
Im Tonstudio „sunshinemusic“ in Wien V erhielt unsere Aufnahme durch das „Digital Mastering“ schließlich ihren tontechnischen Feinschliff.
Anfang Jänner 2022 folgte nun die Vorbereitung für die Videoaufnahme, wobei die größte Herausforderung für das Ensemble darin bestand, das Stück mit der über die Tonanlage des Musiksaals eingespielten Audioaufnahme synchron zu spielen.
Am 24. Jänner war es endlich soweit: mit zwei Kameras wurde die Performance der Band aufgezeichnet, wobei mehrere Durchläufe des Stücks erforderlich waren, um verschiedene Kameraeinstellungen zu ermöglichen und somit der Zuseherin / dem Zuseher einen möglichst hautnahen „live“- Eindruck zu vermitteln.
In diesem Zusammenhang gilt unser besonderer Dank Koll. Mag. Ernst Schneider, der den Anstoß zu diesem einzigartigen Projekt gab, für die gesamte Videotechnik verantwortlich zeichnet und Bild und Ton mit viel Zeitaufwand professionell zusammenführte.
Audio-Aufnahmetechnik: OStR Mag. Franz Knapp
Stereo-Mix: Peter Stadler
Digital Mastering: Georg Tomandl (Tonstudio „sunshinemusic“, Wien V, www.sunshinemusic.at)
Video-Aufnahmetechnik / Videoschnitt / Synchronisation: Mag. Ernst Schneider